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Monat: Dezember 2018

Gehirnfurz

Gehirnfurz

Mein letzter Blog-Beitrag liegt eine lange Weile zurück. Damit ein paar Dinge chronologisch halbwegs richtig sind, ich eine angefangene Serie nah zusammenliegend beende und diese riesige Blog-Beitragslücke einfach nicht so riesig bleibt, werde ich da noch einige Beiträge nachträglich dazwischenstopfen. Es kam haarklein so, wie ich es am 1. März bereits voraussagte. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Dann mal hier der kleine „Gehirnfurz“, der es mir wert ist, in diesen Blog gehackt zu werden:

Ich habe keine Lust mehr mich verarschen zu lassen. Wer das ab sofort will, muss die Fäuste sprechen lassen. Keine Lust mehr von Arbeitgebern verarscht zu werden, die versprechen, hinhalten, nur Zahlen sehen, ausnutzen, zur Bindung der Arbeitnehmer lügen, heuchlerisch mit Prämien locken und dann unter Selbstbefriedigung dabei zusehen, wie ihre Schäfchen im Heizofen der Arbeitsamen in funkende Flocken aufgehen. Keine Lust auf Kollegen, die jeden Krankheitstag eines anderen misstrauisch beäugen und meinen Mustern zu erkennen, ständig lästern, bei anderen Fehler suchen, um laut vor anderen anprangern zu können, sich nicht professionell im Umgang mit Kollegen verhalten und nicht kapieren, dass Auszubildende gefördert werden müssen, weil sie die Kollegen von morgen sind. Null Bock auf Ärzte und Medizinstudenten, die sich großartig und mächtig vorkommen und das als Legitimation sehen, sich zu Lasten „Niedergestellter“ rücksichtslos egoistisch aufführen zu können. Sauer auf Autofahrer, die mich auf der Überholspur der Autobahn ohne Blinken und Seitenblick von meinem Motorrad holen und es mir als Auffahrunfall in die Schuhe schieben wollen. Genervt von Anwälten, die nicht einmal zwei Minuten für ihre Mandanten am Telefon erreichbar sein wollen und sich nicht an Absprachen halten. Keine Empathie für Menschen, die sich hinter ihrem Geschlecht, Alter und/oder dem Setting verstecken, um knallhart und ausdauernd zu mobben, weil sie genau wissen, dass man ihnen nicht die Fresse einschlagen darf – meiner Meinung nach ein probates Mittel ständiges Mobbing zu durchbrechen –, ohne als Täter dazustehen. Kein Verständnis für Dozenten, die solch einen Kindergarten nicht zu unterbinden wissen. Keine Sympathie mehr für Hochschulen, die praktisch völlig unnütze Studiengänge anbieten und vermarkten, weil ihre verfickten Dozenten mit ihren vielen Titeln sonst nichts gebacken kriegen, außer Vorlesungen zu halten. Mittelfinger für alle, die inhumane Gleichstellung hinter dem Wort Gleichberechtigung verstecken. Ein „Fickt euch!“ an all die vielen Narzissten, Egomanen und nicht mehr selbstständig denkenden Vollidioten, denen andere Menschen nur nicht egal sind, wenn sie ihnen die Möglichkeit geben, durch sie und neben ihnen gut auszusehen. Und ein fassungsloses Kopfschütteln an den achso sozialen Beruf „Pflege“, wo scheinbar die meisten Soziopathen rumlaufen, fernab von tatsächlicher Menschenkenntnis und Nächstenliebe. Ihr ekelt mich an!

Doch am allermeisten hab ich es satt, mich selbst zu verarschen. Dann, wenn ich mich unterschätze, dann, wenn ich mich überschätze, wenn ich unnötig Angst habe, wegen Nichtigkeiten wütend werde, selbstmitleidig trauere, Zeit verschwende, mich nicht richtig erhole, wenn die Gedanken außer Kontrolle geraten und wenn ich selbst eiskalt andere Verarsche – manchmal sogar ohne schlechtes Gewissen. Habe die Depressionen satt, wegen denen ich periodisch wochenlang nichts mehr esse, das Bett nicht verlassen und keinen vernünftigen Gedanken fassen kann. Konstante Überforderung bei Übermüdung drücken mein Gesicht an die Scheibe, die mich von einer Psychose trennt.

Am liebsten möchte ich alles hinwerfen, wo ich eigentlich Steine in die Hand nehmen müsste, um sie durch ein paar Bürofenster zu schmeißen. Scheiß auf diese Welt in der ich niemals einen Platz finden soll.