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Monat: März 2018

Drei Akte und ein Akt

Drei Akte und ein Akt

Akt 1

Deinen Schmerz kann ich fühlen oder zumindest sehr gut nachempfinden. Am liebsten würdest du schreien, dass ich das nicht kann und ich würde dir recht geben. Ich will deinen Schmerz gar nicht und lasse ihn nicht an mich ran, außer durch deine Nägel, während du dich, in größtem Verlangen nach Linderung, an mir festklammerst. Vorsichtig und so einfühlsam wie möglich rede ich zu dir. Nach angsterfüllter Abwehr gewährst du mir nach und nach mehr Freiraum in meiner Arbeit, was schön ist. Wir werden zu Verbündeten, deswegen lässt du mich auch wissen, dass du Hepatitis hast.

Eine Schwester schnauzt mich an. In deinen Augen bin ich der beste Pfleger, den du dir wünschen könntest. Bestimmt lügst du, das können Junkies gut, hat man mir mal gesagt. Schutzreflex. Bloß nicht mit dem Mann verscherzen, der dir zugeteilt wurde. Ist OK. Danke, dass du deine Brüste verdeckst, nachdem ich dich aus deinen Klamotten geschnitten habe. Selbst als Pflegekraft muss ich nicht alles sehen. Wird nicht lange dauern und die nächste Nadel küsst dir einen Abszess in den Arm. Deine Krankengeschichte lässt das vermuten.

Akt 2

Deinen Schmerz will ich nicht fühlen. Du trittst mir zu fordernd auf. Mein Beruf ist es, dir eine Dienstleistung zu erbringen, ich weiß. Wirkt mir zu frech, wie kühl und trocken du von deiner 25-jährigen Sucht erzählst und währenddessen ein Entzugsprogramm missbrauchst, um noch besser high zu werden. Zu deiner Hepatitis schweigst du. Als man dich danach fragt, verneinst du sogar. Ein Arztbrief verrät dich. Ist OK. Deine Privatsphäre. Dein infektiöses Blut, dass überall hintropft.

Ödematöse Beine verlangen eine Hochlagerung. Bringe dir sofort was, sage ich. Ups, vergessen. Fällt mir auf dem Weg zum Bus ein. Meine seichte Rache ist es, nicht zurückzugehen. Genügend andere Schüler da, die du sicher schon befehligt hast. Wenn dich die Nadel bislang nicht töten konnte, werden es deine Beinödeme erst recht nicht.

Akt 3

Niemand erzählt etwas von MRSA oder 3MRGN, als die Rettungssanitäter dich bringen. Alkohol- und Nikotinabusus ist dir schon von weitem anzusehen. In deiner Krankenakte wird mir das bestätigt und ein paar Erklärungen dafür geliefert, warum dein Körper so aussieht, wie er aussieht. Man merkt sofort, du redest gern und viel. Zu den Dingen, die deine Mitmenschen gefährden könnten, schweigst du. Ich erlaube mir nicht zu denken, dass du es vielleicht nicht besser weißt. Zu oft warst du schon in einem Krankenhaus.

Ob ich dich an den Bettrand setzen könnte, fragst du. Mir ist nicht wohl bei der Sache, du bist in deiner Mobilität zu eingeschränkt. Eine andere Schwester hätte das schon mit dir gemacht, das ginge in Ordnung. En bloc bringe ich dich in Sitzposition. Ich hätte schauen müssen, ob du auch wirklich sicheren Halt hast. Stattdessen frage ich dich nur. Du möchtest einen Hocker neben dich gestellt haben, damit du an die Urinflasche kommst. Du versicherst mir, alles sei in Ordnung, kurz bevor ich Schutzkittel, Handschuhe, Kopfhaube und Mundschutz entsorge. Da fällt dir ein, dass du das Kopfteil deines Bettes gerne tiefer hättest. Funktioniert nicht. Ein Koffer blockiert den Weg und ich möchte mich nicht nochmal neu vermummen. Die nächste Pflegekraft soll’s richten. Noch zehn Minuten, bis zum Schichtende und meinem Ende des Praxisblocks. Ich bin einfach nur erschöpft, weil ich meinem eigenen Anspruch nicht entsprechen kann.

Ein dumpfer Schlag ist zu hören. Ich reagiere nicht und frage mich gerade, warum mich dieses Geräusch nicht wachrüttelte. Zu sehr abgelenkt war ich von dem Rauschen und Treiben der Station, das mit dem Zuwachs an Patienten immer mehr anschwoll. Du liegst da, mit entblößtem Unterleib, entblößten chronischen Wunden. Liegst da wie tot. Kein Laut von dir. Kein Hilferuf in den langen Sekunden, die verstrichen, bis eine junge Assistenzärztin auf das Geräusch deines Aufpralls aufmerksam machte und so tat, als wolle sie aufstehen und nachsehen, bis sie sah, das sich schon genügend andere auf den Weg machten.

Deine Stirn fügte sich der Kompromisslosigkeit des Bodens und nahm die unbarmherzige Tiefe einer möglichen Knochenfraktur auf. Zu viert hoben wir dich zurück ins Bett. So leicht du warst, so schwer stand eine großflächige Blutlache plötzlich im stillen Fokus aller, in der dein Gesicht zuvor gebettet und gebadet lag. Du redest immer noch nicht. Erst als dir Fragen gestellt werden. Du seist ausgerutscht. Kann mich nicht erinnern, ob dir irgendjemand die Frage nach Bewusstlosigkeit stellte. Wurde bestimmt gemacht. Ich wische das Blut und den in weitem Winkel ausgeleerten Urin weg. Am Unterarm eines Arztes klebt Blut. Ohne ihn vorzuwarnen, wische ich es mit weg. Er schaut mich verduzt an – „Wo kommt das denn her? Ich hab doch bloß …“ – und bedankt sich.

Beiläufig erfährt man von einem kleinen Mädchen, dass du Hepatitis hast (ein Danke an den Bundesfreiwilligendienst). Die zuständige Schwester sagt nur „Echt?“, aber informiert sich nicht weiter dazu. Ich schaue die Krankenakte genauer an. Die chronisch persistierte Hepatitis ist nicht gerade prominent beschrieben. An den wichtigen Punkten im System ist sie gar nicht erst vermerkt. Nur um sicherzugehen, weise ich die Schwester darauf hin. Die Information verändert etwas in ihrem Gesichtsausdruck und man kann Gedanken in ihrem Kopf fallen sehen. Ich verabschiede mich, nicht ohne meine Arme in brennendem Desinfektionsmittel zu waschen. Es erinnert mich an eine kleine Wunde, die ich mir aus völliger Zerstreutheit zu Dienstbeginn am Finger zuzog, als ich mit dem BUFDI-Mädchen Dienstkleidung sortierte, weil alle anderen Schüler sich zu fein dafür waren. Daran liest man meinen geringen Status ab. Meine Versuche, aus dieser Opferrolle auszubrechen, wurden geschickt abgewehrt. Profis am Werk.

Meine Empfindungen als Aktfotografie

War ich ein Profi am Werk? Definitiv nicht. Ich bin Schüler. Aber war ich wenigstens ein professioneller Schüler? Auch nicht. Der Kontakt zu diesen Patienten legte meine Unreife frei. Ich war vorurteilsbehaftet und ließ mich von Gefühlen leiten, statt rational zu bleiben, wo es angebracht gewesen wäre.

In der schulischen Ausbildung der Krankenpflege wird einem pausenlos die Haltung vermittelt, dass Patienten nichts für ihren Zustand könnten. Adipöse sind nicht einfach so adipös. Heroinabhängige sind nicht einfach so abhängig. Auf viele mag das zutreffen, doch nicht auf alle. Raubbau an Körper und Seele macht ja Spaß.
Ich habe Patienten kennengelernt, die Konsequenzen langsam auf sich zukommen sahen und nichts dagegen unternahmen. Patienten, die ihren Zustand selbst über viele Jahre ausbrüteten. Sämtliche Warnschüsse wurden ignoriert, sogar als die Kugeln immer näher einschlugen, bis sie Lunge, Herz und Hirn zerfetzten. Ist schon eigenartig, wie man vor einem echten Kugelhagel flüchten würde, Krankheiten aber die Tür weit offen lässt. Handhabt meine Familie nicht anders, z.B. mein Vater, der sein Muttermal im Gesicht nicht auf Hautkrebs kontrollieren lassen will. Was man nicht weiß, hat man nicht, bis es einem das Wissen über sein Vorhandensein aufzwingt.

Sollte dieses Verhalten der Patienten negative Auswirkungen auf meine Arbeit haben? Sollte es nicht. Und dennoch sind mir manche Patienten einfach nicht sympathisch und meine Schritte werden nicht schneller, wenn sie die Rufglocke betätigen.
Am unsympathischsten sind mir die, die ansteckende Krankheiten nicht offenlegen und damit Kollegen, mich und damit auch andere Patienten gefährden. Das Fließbandverfahren einer Notfallambulanz benötigt die Ehrlichkeit der Patienten und einen guten Informationsfluss zwischen Sanitätern, Pflegekräften, Ärzten, Angehörigen und wem sonst noch. Man will nicht jeden Patienten als potentielle Gefahrenquelle ansehen, muss es aber scheinbar. Sollte ich jemals meine Großmutter mit einer Krankheit aus der Arbeit anstecken und sie schwer darunter leiden, wenn nicht gar versterben, werde ich alle in Frage kommenden Patienten mit einer Bettpfanne totprügeln. Werde ich nicht. Aber ich würde mir bis ans Lebensende größte Vorwürfe machen, mich eventuell sogar deswegen umbringen. Oma ist noch fit, körperlich aktiv, ziemlich helle für ihr Alter. 89 Jahre (ab August) lassen sich jedoch nicht wegreden. Nächstes Jahr wird sie 90. Sie ist älter als diese drei von mir beschriebenen Patienten jemals sein werden.

~ Dieser Blog soll nicht gelesen and therefore nicht kommentiert werden. ~

Perfuktionist

Perfuktionist

Ist Perfektionismus eine Angst vor Fehlern, Angst vor Kritik, schlechter Bewertung? Ist mein „Soll“ ein „Muss“ und selbst auferlegte ewige Quelle von Leid, da das „Ist“ dieser verzerrten Realitätsvorstellung niemals entsprechen kann?

Meine Großmutter und mein Vater verknüpften ihre Liebe nicht mit meiner Leistung. Klar, vor allem Oma freute sich darüber, wie positiv ich als Kind auf andere wirkte, was ich in der Schule und auch privat alles hinbekam. Noch heute sagte sie: „Wie schaffst du denn das alles?“ Und als ich anfing in der Schule Sechser zu schreiben und sogar meine Versetzung gefährdet war, wurden sie nicht böse. Mundwinkel wurden verzogen, aber es war kein Grund für Drama.

In meinen 32 Jahren habe ich tatsächlich ein paar Dinge erreicht, war Schul- und Landkreisbester in zwei Schulabschlüssen, hatte den besten Ausbildungsabschluss in der Agentur, in der ich arbeitete. Und doch brachte es mich nicht weit. Es gibt Leute, die mit ihrem Qualifizierenden Hauptschulabschluss deutlich mehr Geld verdient haben als ich, während ich zwei Studiengänge abbrach, den Arbeitsplatz wechselte, arbeitslos herumdümpelte, von einer Beziehung in die nächste sprang und eigentlich bis heute gar nicht richtig weiß, wo ich hin will. Nirgends empfinde ich mich als „angekommen“, geschweige denn „angenommen“. Deswegen habe ich Angst, Angst davor, mein Leben zu verwirken bzw. verwirkt zu haben. Was ich dagegen tue? Natürlich nichts, was Sinn macht.

Alles soll richtig laufen. Ich sehe meine aktuelle Ausbildung und das Studium als letzte Möglichkeit, noch irgendwie Fuß zu fassen. Was ich dafür mache:

  • Überorganisieren! Ich organisiere und ordne mehr als sinnvoll ist. Das Zeit-/Nutzenverhältnis ist vollkommen verzogen.
  • Mich überarbeiten! Nicht nur einmal hörte ich von Leuten, die es wissen müssen, dass ich auf einen Burn-out zusteuere, wenn ich so weiter mache. Aber alles muss richtig laufen und fertig werden, egal ob ich bis 2 Uhr nachts arbeiten muss und im besten Fall dann nur zwei Stunden Schlaf bekomme. Dabei mache ich nicht selten mehr als gefordert.
  • Mich stressen! Vor Leistungsnachweisen, Praxiseinsätzen, unbekannten Situationen.
  • Aggressiv werden! Gegenüber Menschen, die mich aufhalten, z.B. indem sie uns fachlich und faktisch falsche Dinge unterrichten, jedoch meistens wegen mir selbst.
  • Anderen helfen! Noch bevor ich mit meinen Sachen fertig bin, womit ich natürlich Zeit verplemper. Aber irgendwie scheint es mir wichtig, auch andere mitzuziehen, die weniger können als ich. Ist doch klar, dass ich mich damit nur noch mehr aufarbeite?
  • Extrem langsam arbeiten! Ich bin langsam. War noch nie ein schneller Arbeiter und habe mich noch nie schnell bewegt, außer beim Boxtraining vielleicht.
  • Prokrastinieren! Ohne verficktes Ende. Als MÜSSE ich unbedingt meine DVD- und Blu-ray-Sammlung neu ordnen, bevor ich mich an eine Arbeit setze, die ich noch kaum angefangen habe, deren Deadline aber schon übermorgen ist. Als wolle ich mein Scheitern vermeiden, indem ich Scheitern provoziere (was ich nicht abgebe, kann nicht bewertet werden – yup, macht voll Sinn).
  • Mich schlecht machen! Egal, welche Erfolge ich feiern könnte, ich finde Gründe, warum es doch nur Zufall oder ungerechtfertigt war.
  • Nie zufrieden sein! Eine 2 ist eine Weltuntergang für mich. 1er kann ich nicht würdigen, wenn ich nicht die volle Punktzahl habe, obwohl das am Ende komplett egal ist.
  • Mich mit anderen vergleichen! Wehe ich bin nicht der Beste.

Mein Blog leidet auch darunter. Viele Beiträge bekomme ich einfach nicht fertig oder sie benötigen Tage, weil ich sie noch oft durchlesen muss, bevor ich sie online stelle.

Andere Kunstprojekte liegen brach. Ich hatte so viel vor und mache es einfach nicht. Ich beraube die Welt um meinen kleinen Beitrag. Und wenn es auch nur mir nahestehende Personen erreicht, so ist das doch genug? Das habe ich vollkommen aus den Augen verloren und dieser Blog-Beitrag hier erinnert mich daran. Ich muss mich an den Spaß erinnern, den ich dabei immer hatte und jegliche kommerzielle Interessen daran in mir zerstreuen. Mut zur Imperfektion. Deswegen, werde ich diesen Blog-Beitrag hier nicht mehr durchlesen und ergänzen, sondern ihn so lassen – mit all seinen (Denk-)Fehlern.

~ Nein, ich will nicht, dass du ihn kommentierst. ~

Auf Uns. Auf Dich.

Auf Uns. Auf Dich.

Meine Kugel-Metapher aus dem Blog-Beitrag „Drei Akte und ein Akt“ hat mich an diesen hier erinnert, den ich nie veröffentlichte. Geschrieben am 15. März 2017. Ich habe ihn in diesem Blog auf ein Jahr später zurückdatiert. Muss man nicht verstehen. 

Wir saßen an einem Tisch, in diesem viel zu großen Wohnzimmer, und schenkten uns Hacker Pschorr Radler in Gläser ein. Wir waren beide krank und tranken nicht offiziell auf uns, doch jeder vielleicht insgeheim darauf, dass wir zusammensaßen. Weiß gar nicht mehr genau, ob es unser erstes oder zweites Mal bei dir war. Uns ging es gut, trotz rauem Hals, belegter Stimme und laufender Nase. Wir küssten uns. Es war schön, trotz meiner Zurückhaltung. Wollte dich nicht weiter anstecken.

Hatte lange gedauert, bis ich die kleine Auswahl an Bieren gefunden hatte, die du für diesen Abend vorschlugst. Heute weiß ich, in welchen Läden man sie finden kann. Nur das Radler will ich kaufen, als kleines Gedenken an dich. Der Laden hat zu, als wäre er das symbolisierte Echo unseres endgültigen Beziehungsaus. Der nächste auf meinem Weg hat es auch, wer weiß was ich sonst stattdessen getrunken hätte.

Ich sitze zuhause, in dem Zimmer, dass dich warum auch immer, so schockierte. Über die Anlage läuft von Mia Doi Todd der Song „My Room is White“, dessen Text so perfekt passt. Die Flasche ploppt lauter als ich es in Erinnerung hatte. Ich trink auf dich. Im Bett, in dem ich mit dir saß, in dem du aber nicht die Nacht mit mir verbringen wolltest, lieg ich da und spüre eine komische Schwere in meinem Bauch, eine beruhigende, schläfrig machende Schwere. Kommt das vom Radler oder von dieser Melancholie, die mich umschließt, wenn ich an unsere gemeinsame Zeit denke …

Dir tut es Leid, hast du gesagt. Und es hätte viel geändert, wenn du Klarheit gehabt hättest. Diese gewünschte Klarheit hätte dich nur sehen lassen, wie sensibel ich bin und wie schnell bereit, mich zu trennen. Ist mir schon klar, wie viel das ändert, dir die Pistole auf die Brust zu setzen und dich dabei zusehen zu lassen, wie ich Kugel um Kugel in die Trommel einsetze, die alle nur darauf warten, dir das Herz zu zerfetzen. Denn eines weiß ich inzwischen: keine Trennung ohne Schmerz. Egal wer sich von wem, warum auch immer trennt.

Eines hätte ich mir damals gewünscht. Nicht, dass es mit uns klappt, nein. Wie schön es mit mir auch sein kann, meine Depressionen, meine Selbstzweifel und meine Sprunghaftigkeit wiegen zu schwer für jedes Band, das ich mit einem Menschen knüpfen könnte. Ich wünschte mir, mehr Klarheit gehabt zu haben.
Mein Blick war verschwommen von einem kleinen Schleier an Hoffnung, irgendwas, das die vertrackte Situation zwischen uns hätte entwirren können, das Aufdecken eines Missverständnisse oder das schlichte Benennen des verfickten Problems, das du damit hattest, wie ich lebe. Als du mir mit deinem Maßstab ins Gesicht schlugst, ging das zu schnell, um die Skalen, die Werte abzulesen. Und dann gebe ich dir noch dreimal die Chance, dich mir zu öffnen und du nutzt sie nicht. Willst stattdessen mich dazu bringen, dir meine Entscheidung, den Kontakt komplett abzubrechen, ausführlich zu erklären. Ich hatte dir alles gesagt, was es zu wissen galt. Dass ich dich mag, was ich an dir mag, war nicht gelogen. Mich in ein langes Gespräch zu verwickeln, mit ewig langen Ausführungen deines Nicht Verstehens, hat mich nicht dazu gebracht, meine ohnehin schon inkonsequent ausgeführte Entscheidung zu ändern. Du sagtest, es sei doch auch deine Entscheidung, ich solle sie dir überlassen. Nein, das ist sie nicht. Doch falls es dich beruhigt: Du hast deinen Teil zu meinem Entschluss beigetragen.

Du hattest dich mit Bier betrunken, vielleicht sogar mit dem Bier, das ich damals kaufte und das seitdem in deinem Kühlschrank darauf wartete, von uns gemeinsam getrunken zu werden. Anstoßen. Vielleicht wie ich, ohne den anderen. Das „Auf uns“, zerfallen zum „Auf Dich“.

„Ich verstehe es nicht. Warum willst du eine schöne Sache vorsorglich kaputt machen?“
Meine vorletzte Liebe M. W. am 06. März 2017 in WhatsApp

Lyrics: https://genius.com/Mia-doi-todd-my-room-is-white-lyrics

~ Ihr kennt das Spiel. Don’t comment. ~

The Night Shi(f)t Teil 2 – Glück der Anderen

The Night Shi(f)t Teil 2 – Glück der Anderen

Short-Info: Teil 2 meiner dreiteiligen „The Night Shi(f)t“-Reihe zu meinen ersten beiden Nachtschichten in der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger. Subplot: Das neue Glück meiner Ex, bewährte Methoden wach zu bleiben und diskriminierende Busfahrer.

Weiterlesen? Nope. Do not click.

Immer noch Samstag, 03.03.18 – Immer noch Vorbereitung

Kurz nachdem meine Freundin wegfuhr, rief mich meine erste Ex-Freundin an, die Frau, mit der ich eher auf tragische Weise meine Unschuld verlor. Ich war nach dem Ende unserer Beziehung noch lange in sie verliebt, ließ sie das aber nie deutlich wissen, denn ihr vorheriger Freund war das, was ich bei ihr nicht sein wollte: Nachtragend, anhänglich, stalkend.
Wir sind zehn Jahre nach unserer Trennung noch Freunde. Der Umstand, dass sie etwas weiter weg wohnt, im Beruf und inzwischen von ihrer eigenen kleinen Familie gut auf Trab gehalten wird, ist schade. Trotzdem freue ich mich für ihr neues Glück mit neuem Mann. Diese Freude wurde dadurch gesteigert, dass wir uns für einen spontanen Spaziergang verabredeten.

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The Night Shi(f)t Teil 1 – Beziehungszeugs

The Night Shi(f)t Teil 1 – Beziehungszeugs

Short-Info: Beginn einer dreiteiligen Beitragsreihe über meine ersten beiden Nachtschichten in der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger. Subplot: Beziehungskrise, getriggert durch eine Kleinigkeit.

Weiterlesen? Nein. Nicht hier klicken.

Nachtschichten sind eigentlich kein Neuland für mich. Im Marketing, wo es täglich von 8 bis 20 Uhr ging, konnte man sich herrlich in Konfrontation mit Deadlines und plötzlichen Kundenwünschen die Nächte um die Ohren hauen. Kann ja alles nicht warten. Dann noch ein paar Messepartys, Kundenessen und spät nachts durch Deutschland tingeln, weil man lieber daheim sein will als nochmal in einem Hotel zu pennen. Kostet die Agentur ja auch was.

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CURSE – WAS DU BIST (prod. Hitnapperz) – Offizielles Video

CURSE – WAS DU BIST (prod. Hitnapperz) – Offizielles Video

Hätte nie gedacht, dass Curse mich jemals wieder so berühren würde, wie er es mit „Von Innen nach Außen“ getan hat. Ein großartiger Text, hat mich gleich mit den ersten Zeilen abgeholt. Die Hymne, das Kampflied für alle, die sich von der Generation Z emanzipieren, abgrenzen wollen.
Nachdem andere 90er-Rapper mit ihren Spätwerken einfach nur peinlich sind, zeigt Curse, dass es funktionieren kann. So soll’s sein!

Lyrics: https://genius.com/Curse-was-du-bist-lyrics

~ Diesen Blog-Post nicht kommentieren, aight? ~

Wie es hier weitergeht (Erläuterung der Kategorien)

Wie es hier weitergeht (Erläuterung der Kategorien)

Wie es hier weitergeht? So wie immer. Jedes mal dasselbe, ich kenn das Spiel inzwischen in- und auswendig. Anfangs werde ich einen Haufen Blog-Beiträge schreiben, da geht’s so richtig ab. Dann dünnt es aus, verebbt bis Totenstille herrscht. Es fällt mir schwer ausdauernd an Sachen dranzubleiben, wenn kein positives Feedback kommt. Habe auch in meinem Leben schon zu viele eigentlich coole Kunstprojekte mit Freunden begonnen oder Ideen angestoßen, nur um an irgendeinem Mist zu scheitern. Erfolgreiche Menschen werden aus solchen Erlebnissen klüger, ich nur gefrustet. „Frust“ wird ein Wort sein, das ich noch häufiger auf Zerfigkt verwende.

Nachdem über eine gewisse Zeit, vermutlich Monate, nichts mehr hier passiert, wird es langsam wieder anfangen. Ein kleiner Gehirnfurz scheint es mir wert aufgeschrieben zu werden. Weitere Beiträge folgen, weil ich merken werde, wie sehr mir Bloggen eigentlich Spaß macht, könnte ich mich nur davon lösen, ob andere das hier überhaupt lesen und gut finden oder nicht (was ja keiner soll! Verlass diesen Blog sofort!).

Dieser Zyklus von Tod und Wiederauferstehung wird öfters hier durchkreiseln. Bis ich, anal erfüllt von Trostlosigkeit, alles hinwerfe. Ich bin sprunghaft, unentschlossen, ängstlich, launisch as fuck. Das wird man wohl nicht am Blog-Design erkennen. Ab und an wechsle ich das Header-Bild. Das komplette Theme zu ändern werde ich mich nicht trauen, auch wenn mich einige Dinge bzgl. Usability stören, z.B. dass man auf der Startseite am Ende jedes Beitrags keinen Link zu den Blog-Kommentaren findet – etwas, das ich durch einen schnöden Textlink ändere. Bis man mein Geschreibe durchgelesen hat, vergisst man jede Intention ein Kommentar abzusetzen oder die Kommentare zu lesen (was du ja nicht sollst! Raus aus diesem Blog!).

Die Inhalte/Themen werden direkt aus meinem Leben kommen. Vielleicht ab und an mal ein Gedicht oder ein kleiner Clip von YouTube. Jammern auf niedrigstem Niveau lautet die Devise.

Kategorien für eine bessere Unterteilung meiner Beiträge zu setzen, fiel mir von Anfang an schwer. Ich möchte eine gewisse Trennschärfe haben, was sich durch meine Art zu schreiben nicht oft ermöglicht. Folgende hatte ich mir überlegt:

Erwerbsleben

Alternativ: Arbeitsleben, Berufsleben.
Hier wird es um den täglichen Struggle des Geldverdienens und der Zukunftssicherung gehen. Ich bin absolut kein Arbeitsmensch. Ganz ehrlich, ich bin der größte Penner, den man sich vorstellen kann. Ich möchte nicht arbeiten. Ich will, dass mir genügend Geld einfach so aus dem Arschloch fällt. Ich hasse Arbeit, Vorgesetzte, Chefs, Unternehmen jeglicher Gesellschaftsform und Arbeitsagenturen sowie sämtliche Umgangsformen, die damit einhergehen. Ich. Will. Nicht. Arbeiten. Es macht mich unendlich müde und depressiv. Gleichzeitig will ich nicht vom Staat leben, weil ich auch unseren Staat nicht sonderlich toll finde. Findet mich ruhig scheiße.

Liebesleben

Hatte mir überlegt diese Kategorie in „Liebes-/Sexleben“ zu benennen, weil ich strikt zwischen Liebe und Sex trenne, aber das sah mir zu sperrig aus. Deswegen just for the record: Hier kommt auch liebloses Gebumse mit rein und meine Gedanken dazu.

Innenleben

Alternativ: Gefühlsleben, Gedankenleben.
Hab’s schon an anderer Stelle erwähnt, mein Kopf hat einen Schleudergang für viele, viele, viele Gedanken; gleiches gilt für Herz und Gefühle. Richtig trennen kann ich das von den anderen Kategorien nicht. In Erinnerung an meine früheren Blogs werden sich hier die seichten, sentimentalen, melancholischen Ins-Taschentuch-heul-Beiträge finden.

Privatleben

Alternativ: Alltagsleben.
Toller Kategorie-Titel. Alles auf zerfigkt.de ist Privatleben! Zuerst dachte ich an „Straßenleben“, nur lebe ich nicht auf der Straße. Für „Stadtleben“ ist mir mein Wohnort zu klein. Viele Worte um nichts. Was ich halt so an ereignislosen Tagen erlebe. Wird wohl die Kategorie, die nie an Fleisch zulegt, weil ich sie am wenigsten füttern werde.

Wunschleben

„Hobbyleben“ klingt beschissen. Hauptsächlich würden Blog-Beiträge unter dieser Kategorie von meinen Bemühungen als Künstler/Autor handeln. Oder von positivem Zeugs, das ich erlebt habe und hoffentlich noch erleben werde.

Literatur/Poesie

Rezensionen und Vorstellung von Büchern, die ich lesen musste und bei denen der Drang vorliegt, sie in irgendeiner Form hier zu behandeln. Gedichte von anderen. Gedichte von mir.

Blogbitching

Ja, diese Kategorie ist der erste Ausreißer zwischen all diesem „-leben“. Aber wenn man’s genau nimmt: Life is a bitch. Damit passt’s wieder!
Gemeint sind hier Organisatorisches zum Blog, irgendwelche Updates zum Design, Bevorstehende Änderungen, Ausfälle, sowas halt. Dieser Beitrag hier wäre ein „Blogbitching“-Beitrag.

Cineastik/Film

Roger B. Nigk ist ein Cineast. Kein guter Cineast. So ein Halbguter. Ich habe schon so viele Filme und Serien gesehen, die Zeitverschwendung ist enorm. Habe in meinen anderen Blogs schon über Filme geschrieben. Ich mag im Grunde alle Genres. Schwerpunkt liegt auf dem weiten Feld des Mindfucks. Mir gefallen Filme bei denen man sich nicht gut fühlt, einige Shockumentaries ausgenommen, die mich einfach nicht reizen. Happy Endings not welcome.

Musik/Videoclips

Roger B. Nigk ist auch ein ziemlicher Musikliebhaber. Schwerpunkte hier auf verzerrter Gitarrenmusik der 90er, Progressive, Hip-Hop. Ebenso findet man hier Videoclips der gängigen Plattformen, die ich kommentieren möchte. Vermutlich meist YouTube-Shit.

Mögliche zukünftige Kategorien:

Zusammenleben

Mit wem auch immer: WG mit einem oder mehreren, mit Frau, Hund, Bettwanzen, Sackratten … man soll niemals nie sagen, heißt es.

Ableben

Wenn Roger Buscapé Nigk den Freitod wählt, wird es unter dieser Kategorie beschrieben stehen.

Luxusleben

Dann, wenn ich mit meinem Büchern etc. stinkend reich geworden bin.

Einsiedlerleben

Warum nicht? Ich passe nicht in diese Gesellschaft. Irgendwann werde ich mich nicht mehr weiter quälen, die Einsamkeit suchen und in ihr bis an mein Lebensende ruhen. Mit Internetpornographie.

Joah, so viel zu Kategorien. Ein Wort noch zu Werbung: Wird für diesen Blog aktiv nicht mehr gemacht. Meine Blogger-Zeit, als ich um die 1.000 Besucher täglich hatte, und auch dementsprechend viele Kommentare und Diskussionen, diese Zeit war schön, ich habe viele tolle Menschen kennengelernt, aber ich möchte nichts mehr erzwingen – außerdem, sollst du diesen Blog ja gar nicht lesen, wie oft soll ich es noch sagen!

~ Und was du nicht lesen sollst, kannst du auch nicht kommentieren. ~