Würde ich nach Berufsgruppen wählen, würde ich von Lehrerinnen die Finger lassen. Meine Quote ist da einfach zu schlecht: Verpatzte Dates, langweilige Dates, meine Flucht aus Beziehungen und kein guter Sex. Noch schlechter erging es mir da nur mit Studentinnen der Psychologie und Schauspielerinnen (ihr suchet Borderline-Weibsvolk? Werdet dort fündig!). Jetzt ist es aber nun mal so, dass ich meine Lehrerin ficken will. Ein Gedanke, der mir seit der Hauptschule in schwierigen Phasen der Pubertät nicht mehr kam.
Sie war die Neue, geflüchtet aus einer anderen Berufsschule in der die Bedingungen mit einem Schulleiterwechsel zu haarig wurden. Mehrere Lehrkräfte folgten ihr. Das war übrigens die Schule des Krankenhauses, für das ich mich auch beworben hatte (my first pick!). Luden mich zwar zum Assessment Center ein, schickten mir aber nicht mal eine Absage. Und ich Depp möchte nach meinem Examen trotzdem dort hin, obwohl ich schon vor meiner ersten Bewerbung nur Probleme mit einer Bürodame hatte, die für Praktika zuständig war. Die konnte mich nicht leiden und so sehr ich bemüht war die Wogen zu glätten – wo auch immer die herkamen –, sie blockte alles aggressiv ab. Konnte mich einfach nicht leiden. Diese Lehrerin dagegen …
Als sie zum ersten Mal in meiner Klasse saß, sprach sie nicht. Ihre Aufgabe war es dazusitzen und eine Polizistin über Drogen reden zu lassen. Schon viele Präsentationen und Kurse von Polizisten zu Drogen, Zivilcourage und Selbstverteidigung erlebt. Man könnte meinen, die wüssten wovon sie sprechen. Tun sie leider nicht. Als die Lehrerin sprach, merkte man, dass sie Ahnung von dem hatte, was sie uns erzählte. Ich hielt ja zuerst analysierend Abstand, konnte sie absolut nicht einschätzen. Aus irgendeinem Grund hielt ich sie für streng. Ihre Stimme ließ sämtliche über meine vielen Schuljahre gefestigten Vorurteile zu Lehrern zerfallen. Ich liebe ihre Stimme, die mit jeder Silbe oder Seufzer aus ihrem schönen Mund schwebt und einen Kuss von ihren Lippen auf mein Trommelfell setzt. Sie ist Ausdruck eines sanften Gemüts, unterstrichen von perlig braunen Augen.
Nicht einmal habe ich sie schreien oder schimpfen hören, egal wie laut die Klasse wurde. Sie ließ uns heute wissen, dass sie autoritäres Auftreten bei anderen nicht mag. Sanftheit in Person. Man merkt, eine zu unruhige Klasse stört sie, aber sie spricht einfach weiter. Wenn ihre Stimme zu angestrengt klingt, lasse ich mich manchmal zu einem lauten „Sssscht!“ hinreißen, womit der Lärmpegel kurz einbricht, bis er langsam wieder nach und nach anschwillt. Das ist übrigens nicht das einzige, was nach und nach anschwillt, wenn sie uns unterrichtet.
Ja, ich will sie ficken. Das klingt derbe und respektlos. Doch ich stelle die Frage: Ist einvernehmlicher, schöner, harter, leidenschaftlicher, animalischer Sex nicht ein deutlicher Ausdruck für Respekt gegenüber einer Frau? Sie von hinten an den Haaren ziehen, um den Hals freizulegen, sie küssen, ihre Brüste mit dem freien Arm umschließen, in sie eindringen, es laut klatschen lassen mit jedem nassen Stoß, sie in die Matratze drücken und immer fester den harten Schwanz hineinhämmern, sie stöhnen lassen, ihre Atmung beschleunigen und mit wilden, schnellen Stößen ihren Atemrhythmus durcheinander bringen, spüren, wie sich ihr Körper beim Luftanhalten anspannt bis es ihren Unterleib in Wellen durchzieht … wenn sie gekommen ist, zwei Finger in ihr lassen, die jeden Zentimeter ihrer Vagina nach reizbaren Stellen absuchen und sie weiterlecken, bis nach erneutem Orgasmus ihr Poloch zuckt, das man zum Abschluss tief mitleckt. Irgendwo dazwischen spritze ich ihr übrigens noch auf Gesicht und Brüste. Ohne jegliche Ironie, das ist purer R. E. S. P. E. C. T. Oh, sock it to me, sock it to me, sock it to me, sock it to me …
Einmal beschloss sie, den Unterricht mit gegenseitigen Handmassagen zu einem entspannenden Ende kommen zu lassen. Die letzte Handmassage, die ich jemanden gab, war zu meiner Ausbildung zur Sozialen Betreuungskraft, und ich war ziemlich gut darin. Aber die ungerade Klassenzahl ließ mir keinen Partner, was ich durch Passivität provozierte. Solch eine Ab- und Ausgrenzung konnte sie nicht erlauben. Also bot sie sich an, mich zu massieren. Ich gab ihr noch die Möglichkeit ihr Angebot zurückzuziehen, denn ich befürchtete, sie fühlte sich vielleicht dazu gezwungen und hatte diese Idee noch nicht gründlich durchdacht. Aber sie ließ nicht locker.
Öl tropfte von ihren Händen in meine. Anfangs konnte ich mich noch nicht genug fallen lassen. Ich wollte mit meinen öligen Fingern in ihren Nacken greifen, sie an mich ziehen und küssen. Um die Situation, dass sie als Lehrerin gerade einem ihrer Schüler, der dazu noch älter ist als sie, die Hände massiert, etwas aufzulockern, quatschten wir viel. Ich erzählte mehr über mich als umgekehrt, was mich denken ließ, vor einer kleinen Verführerin zu sitzen. Ich war schon lange verführt. Und ich war ganz in ihren Händen – im wahrsten Sinne der Worte. Mit dem Rhythmus ihrer streiche(l)nden Bewegungen verstand sie es, keine unzweideutige Sinnlichkeit für den Rest der Klasse sichtbar zu machen. Sie hätte mir den Daumen abbeißen und an die Stirn spucken können, meine pochenden Schrittes aufblühende Erektion wäre nicht gewichen.
Ob ich sie jetzt massieren solle, fragte ich. Nein, sie wollte weitermachen, denn sie ahnte sicherlich, wie ein verknallter Roger massiert. Ich hätte ihr keinen Zweifel gelassen, dass meine Finger in ihren Händen den von ihrer Hose bedeckten Intimbereich sehen, den ich so gerne mit meiner Zunge durchfahren würde. Sie wäre rot geworden, völlig überfordert, hin- und hergerissen zwischen dem schönen Gefühl und ihrer Rolle als Lehrkraft. In diesem Moment wollte ich sie so sehr und sie bemerkte das.
Im Bus heimzu sagte eine der Mitschülerinnen, die ich als Freund sehen würde, wie unangebracht das alles gewesen sei und dass sie es nicht gut fand, wie die Lehrerin das Nähe-Distanz-Verhalten nicht einhielt. Es ist süß, wenn aus einer Frau die Eifersucht spricht. Ich fuhr mit samtig weichen, durchgekneteten, völlig entspannten Händen zum Hauptbahnhof, die ich mir unter die Nase hielt, wie damals, nach dem ersten Fingern meiner ersten Freundin, spät nachts, zu Fuß nach Hause. Wäre ich vorher nicht in der Schule noch pissen gegangen, hätte ich nicht nur die verdammte Seife gerochen.
Bei einem Lernzirkel mussten wir bei ihr verschiedene Verbandsformen üben. Erneut war die Teilnehmerzahl ungerade und einer hätte an ihr üben müssen. Wie Verbündete sahen meine Mitschüler zu mir. Meine befreundete Mitschülerin aus dem letzten Absatz, grinste breit. Es war ein offenes Geheimnis.
Finger- und Kopfbandage. Meine Lehrerin musste mich durch den ganzen Prozess begleiten, weil ich zu blöd war, die bebilderten Erklärungen auf den Arbeitsblättern umzusetzen. Vielleicht war ich auch einfach nur abgelenkt, weil ich plötzlich diesem Hals so nah wie noch nie zuvor war. Ihr Haar ist so schön. Niedlich, wie sich die süßen Spitzen ihrer Ohren zwischen ihren Haarsträhnen zeigten. Ich wollte an ihnen mit meinen Lippen knabbern als wäre ich ein verfickter Karpfen an einer in den See geworfenen Semmel. Stattdessen sagte ich indirekt, dass ihr Kopf groß sei (D’OH!), während ich den Verband wickle, stark darauf konzentriert, nicht diese wunderschönen Augen zu verdecken.
Nach diesem quälend langen, sehr ungemütlichen Einsatz in der Notfallambulanz, war ich froh, sie am ersten Tag des Schulblocks wiederzusehen. Mein neuer Sitzplatz ist ganz hinten im Eck, neben Heizung und Fenster, wo ich ungestört bleiben und mich ausnahmsweise nicht in den Mittelpunkt drängen will. Ihr Blick fand mich trotzdem. Immer und immer wieder. Ihr Unterricht schien nur für mich zu sein. Sah ich ihr tief in die Augen, verhaspelte sie sich in ihren Sätzen. Ich machte mir einen kleinen Spaß daraus und prüfte es. Ja. Zweifellos. Sah ich sie an, fielen die Worte bei ihr kreuz und quer. Wie kann man sie nicht lieben?
Diese latente Unsicherheit und der manchmal leicht mitschwingende Selbstzweifel, machen sie so liebenswert, so berührbar. Lehrer sind oft bemüht, unantastbar zu sein. Sie nicht. Wird sie frech von Schülern korrigiert (sie ist die einzige, bei der ich das nicht tue), bleibt sie diplomatisch und niemand verliert sein Gesicht, selbst wenn ein Schüler die horrendste Scheiße von sich gibt. Drama, wie man es bei emotional ungefestigten Damen oft erlebt, kann man sich bei ihr nicht vorstellen. Sie verströmt eine Kompetenz und innere Ruhe, in der man sich entspannen kann (sie ist auch die einzige, bei der ich nicht den Lehrstoff auf Richtigkeit überprüfe; das ist nur bei den anderen Lehrer nötig, leider).
Zu sehen, dass sie einige Tage nicht mehr für Unterricht in meiner Klasse eingeplant ist, stimmte mich traurig. Wie sehr ich mich freute, sie stattdessen wenigsten von einem Glaszimmer aus am Gang zu sehen. Wir lächelten uns an und winkten uns zu. Ihr Winken war wie das einer Verliebten. Als wäre ich schon der ihrige. Fühlte sich gut an.
Ihr Unterricht heute war wieder sehr angenehm. Sie versteht es meisterhaft, verschiedene Lernmittel zu implementieren – die alle anderen nicht oder nicht gekonnt nutzen – ohne den Eindruck von Planlosigkeit zu hinterlassen. Alles ist wohl durchdacht. Alles wirkt stimmig und hilft Schülern beim Lernen. Ich weiß ihre Arbeit sehr zu schätzen und ich weiß, dass sie zuhause länger den Unterricht vorbereitet als alle ihre Kollegen es jemals haben. Das merkt man. Hier erinnert sie mich an meine letzte Freundin, die ähnlich engagiert, durchdacht und kreativ arbeitete. Mir gefällt das.
Diesmal hielten wir die Blicke nicht lange. Ich konnte es nicht. Sie konnte es nicht. Keine einzige Wortmeldung von mir. Ein wenig konnte man heraushören, dass ihre Stimme verschnupft klang. Ich hätte sie dennoch geküsst, obwohl meine intensiven Gefühle für sie, die diese Woche wild in mir wüteten, wie aufgelöst waren. Nicht zu viel riskieren. Ganz in ihrem, unseren Sinne. Sie stellte wie ich inneren Abstand her. Es ist zu deutlich an die Oberfläche geschwommen. Irgendwann kommt der Moment, wo wir aus der Tiefe herausspringen und sich entscheidet, wo wir landen: Nebeneinander, aufeinander, weit auseinander …
Dazu muss ich an den Punkt ohne Wiederkehr. Der Punkt, an dem ich sie küssen oder mich auf ewig schämen muss, weil ich es nicht versuchte. Stelle ich es schnell an, könnte sie noch meine Prüferin in einem Praxiseinsatz werden und ich weiß nicht, wie sich das darauf auswirkt. Soll ich bis nach dem Examen warten? Oder könnte sie mir vielleicht Prüfungen organisieren und als gelernte Praxisanleiterin Sachen mit mir durchgehen? So opportunistisch will ich eigentlich gar nicht denken. Meine Vergangenheit mit Damen, die mir in der Ausbildung gut hätten helfen können, hat gezeigt, dass ich nicht so einer bin. Dann bis nach dem Examen warten? Wartet sie so lange? Ist sie überhaupt noch zu haben? Und fuck, sollte ich wieder den gleichen Fehler machen wie in meiner 2016er Beziehung zu einer Assistenzärztin? Never fuck the company. Geht es um Entscheidungen, bin ich ein Meister darin, die falschen zu treffen. Hoffentlich habe ich bei ihr das richtige Händchen, nachdem sie von ihr so gut massiert wurden.
Andrea, ich mag dich. Affären und die Beziehung, die ich hatte, seit ich dich zum ersten Mal sah, sind vielleicht nur Etappen auf meinem Weg zu dir gewesen, um mir zu zeigen, wie sehr ich dich brauche. Doch du bist auf einem Level der Reife, das ich nie erreichen werde. Du verdienst so viel Besseres als mich. Und ich? Ich verdiene mindestens einen Kuss von dir. Heb ihn mir auf, bis die Zeit reif ist.
~ Ich weiß, du würdest das gerne kommentieren. Aber ich verbiete es dir. ~