Kommt mir so vor als wären alle Bemühungen der geschlechtlichen Gleichberechtigung eine riesige Heuchlerei und Scheinheiligkeit. Der Feminismus der 3. Welle pickt, wie könnte es auch anders sein, wieder nur Rosinen für die Menschen unter uns, die über mindestens eine Vagina oder Gebärmutter verfügen und sich der Öffentlichkeit als Frau darstellen (kompliziert, ich weiß).
Meine Fragen:
Seit wann sind alle so verfickt empfindlich geworden?
Kann es Gleichberechtigung geben, wenn es nur um Frauenrechte geht?
Sind Frauenquoten nicht das gleiche, als würde der Dermatologe ein eiterndes Ganzkörperekzem nur mit Makeup behandeln?
Wenn Frauen für ihre Geschlechtszugehörigkeit aufgrund von Quoten beruflich bevorzugt werden, ist das nicht genauso sexistisch wie eine Bevorzugung von Männern?
Wenn es, im Sinne der Gleichberechtigung, Frauenbeauftragte gibt, waren und sind damit alle anderen automatisch Männerbeauftragte? Wäre das nicht ungerecht?
Wie viel hat das mit Gleichberechtigung zu tun, dass Frauen ohne Konsequenzen Verhütungsmittel, die in ihrem eigenen Wirkbereich liegen (orale Kontrazeptiva), fahrlässig fehlerhaft anwenden und damit einem Mann ein Kind anhängen, welches er niemals wollte? Was, wenn eine willentliche Manipulation der Verhütung von der Frau vorgenommen wurde (Löcher im Gummi)? Ist es möglich einem Mann, der entschieden kein Vater des Kindes einer bestimmten Frau sein will oder gar kann (derer Gründe könnte es viele geben, sogar unabhängig von Geld), hier irgendwie zu helfen?
Warum werden gleichwertige Straftaten von Frauen mit einem geringeren Strafmaß geahndet? Oder mal als kleine kindische Analogie mit Rückblick in meine Schulzeit: Warum mussten meine Mitschülerinnen nicht annähernd so umfassende und häufige Strafarbeiten schreiben wie wir Jungs, wenn sie bspw. ihre Hausaufgaben nicht hatten? Warum bekamen sie nach Prügeleien keine Verweise (egal ob female vs female oder mixed fights)? Warum griff vor Lehrkräften das Notwehrrecht auf einmal nicht mehr, wenn die Mädels uns wiederholt gegen das Schienbein traten? Und warum soll ein Richter heute vom Geiste her da irgendwie anders ticken als eine strafende Lehrkraft? Für beide sollte doch gelten: Vor dem Gesetz/der Tafel sind alle gleich.
Warum wirkt es, als ließe man Frauen keine andere Rolle als die des passiven Opfers und Männern nur die, des Aggressoren und ist diese Rollenverteilung gut so? Warum überhaupt (schon wieder) Rollenverteilung nach Geschlecht? Ich dachte Rollen sind böse?
Muss ich bei jedem Flirt mit einer Dame diesem Leitfaden folgen, um mich nicht in Schwierigkeiten zu bringen: Wann habe ich sie berührt? Wo habe ich sie berührt? Warum habe ich sie berührt? Was habe ich dabei gefühlt? Was in ihrer Physiognomie, ihrer Gestik, allgemein in ihrer Körpersprache, was in ihren Worten und der Modulation dieser hat mich denken lassen, dass sie damit einverstanden sein könnte? Wie hat sie darauf reagiert? Wie habe ich ihre Reaktion interpretiert und warum? Unter welcher Vereinbarung fand das Treffen statt? Habe ich ihr ständig kommuniziert, dass sie ohne Repression/Strafe/Verleumdung/Beschimpfung/negative Konsequenzen etc. jederzeit sich meinem Wirkbereich entziehen kann und habe ich mich darüber vergewissert, dass sie kognitiv und physisch dazu in der Lage ist, dies erfolgreich unmittelbar zu erkennen und notfalls auch umzusetzen? Hab ich das schriftlich? Habe ich Zeugen, die sich davon vergewissern konnten, u.a. auch davon, dass ich im Rahmen dessen keinerlei Druck oder gar Gewalt ausgeübt habe, weder verbal noch nonverbal … puh …
Gilt das im genau selbem Maße auch für Frauen? Und wenn ja, warum hätte ich Skrupel eine Frau an den öffentlichen Pranger zu stellen und ihr Image, vielleicht sogar ganzes Leben zu zerstören, nur weil sie beschissen flirtet und/oder mich falsch angefasst hat? Wieso fällt da eine „Güterabwägung“ (wenn man so will), derart unterschiedlich aus?
Wie ist gerade in diesem Zusammenhang Alkohol- und Substanzabusus aus allen Perspektiven zu betrachten (d.h. Mann/Frau motiviert/nötigt etc. Frau/Mann zum Konsum oder flößt sogar heimlich ein; welcher Promillewert wirkt sich rechtlich wie auf die Folgen von Taten aus, z.B. Frau, die unter Einfluss freiwillig die Beine breit macht; Mann, der unter Einfluss die Finger nicht bei sich halten kann usw.)?
Warum höre ich keinen Aufschrei, dafür leises Kichern, wenn einem Mann von seiner Freundin/Frau aus Rache für Seitensprünge die Geschlechtsteile abgeschnitten werden, aber sehe in entsetzte Gesichter, wenn ich eine fiktive Geschichte von einer Frau erzähle, der aus selbem Grund die Klitoris von ihrem Ehemann abgetrennt wird? Warum ist nicht beides als schreckliche, unmenschliche Tat anzusehen?
Warum können Frauen unfassbare Lügen zu vermeintlicher Vergewaltigung, sexueller Nötigung, Missbrauch, Gewalt etc. verbreiten und bekommen noch gesellschaftlichen Zuspruch, obwohl ihre Lügen glasklar aufgedeckt wurden? => „Everything You Know About Porn Star Leigh Raven’s Charges of On-Set Abuse is Wrong (We have the VIDEO)“
Was zum Teufel ist im Leben von Frauen schief gelaufen, die sich von Blicken vergewaltigt fühlen, schlechtes Flirten eingeschüchterter Männer mit lautem Gebrüll öffentlich abstrafen und auf psychologischer Sicht keinerlei Skrupel haben, mit größter Gewalttätigkeit zu agieren? Hand aufs Knie legen als Straftat … wann kommen Menschen, die so etwas fordern, mal in der Realität an?
Warum gibt es an meiner Fakultät für angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften so viele Diskussionsrunden und Veranstaltungen mit dem Wörtchen „Gender“ im Titel und warum verstehe ich in vielen von ihnen kein Wort bzw. muss mich die ganze Zeit über fragen, ob diese komischen Kinder wirklich keine anderen Probleme haben?
Warum, verfickte Scheiße fickt euch alle argh, wird die Note meiner Studienarbeiten schlechter, wenn ich nicht jedes scheiß Wort 100%ig durchgendere?
Warum wird nicht erkannt, dass manche dieser Kriegsschauplätze gegen Diskriminierung, selbst Diskriminierung hervorrufen? Und wenn doch, warum wird das als OK angesehen?
Wenn es wirklich stimmt, dass Männer häufiger Suizid begehen (laut Statistiken sogar deutlich häufiger, hier ein Beispiel), warum unternimmt man nichts dagegen, die Suizidrate zu senken? Ich stelle mir gerade vor, wie es andersrum wäre. Alice würde mit Panzern losstürmen, nicht?
Sind Frauen, die nicht der Meinung sind, privat und im Beruf gegenüber Männern benachteiligt zu werden (dazu gehören fast alle Frauen, mit denen ich zusammen war bzw. näher zu tun habe) Verräterinnen, blind oder einfach nur blöd? Beschämen diese Frauen mit ihrer Zufriedenheit (nicht „Zufriedenheit trotz Benachteiligung“) andere Frauen oder werden diese Frauen vielleicht von Feministinnen diskriminiert?
Warum gibt es keine Müllfrau und die Sündenziege im deutschen Sprachgebrauch, bei all dem Dreck und gesellschaftlichen Schaden, den diese vielen, schwer überdehnt narzisstischen Feminismusmenschen fabrizieren?
Wann wird welcher Fehler zum Blankoscheck, den Ruf eines Menschen – und damit auch weite Teile seines Lebens – nachhaltig zu zerstören, vielleicht sogar trotz Reue und Entschuldigung? Ist es klug einen nicht begangenen Fehler „einzugestehen“, bevor man online und danach im Real Life gelyncht wird? Etwas nicht eingestehen, das man verdammt nochmal auch nicht getan hat, lässt einen wie ein Lügner wirken. Natürlich nur, wenn man ein Mann ist.
Ist Ungleichheit gleich Ungerechtigkeit, wenn Ungerechtigkeit scheinbar immer Ungleichheit ist? (That’s a tricky one.)
Warum kennen so viele nicht den Unterschied zwischen Gleichberechtigung und Gleichstellung? Oder perfider: Warum darf sich Gleichstellung so frech in den Deckmantel von Gleichberechtigung hüllen und erhält dabei sogar noch Rückendeckung aus der Politik?
Und: Warum habe ich das Gefühl, mich mit diesem Blog-Beitrag fürchterlich in die Nesseln gesetzt zu haben? Manchmal glaube ich es gäbe keinen Willen zur differenzierten Diskussion mehr, nur noch schnellstmögliche Schuldzuweisung in kritischen Themen, möglichst emotional aufgeladen, weil das die optimale Spielwiese zur Manipulation der Massen zu sein scheint. Auch wenn dieser Beitrag hier etwas anderes vermuten lässt: Bei diesem Thema von „Schulden“ und „Schuld“ zu sprechen, scheint mir der absolut falsche Weg zu sein. Nicht Feminismus oder Maskulinismus. Humanismus!
~ Ich kann radikale Feministen nicht daran hindern, dass hier zu kommentieren, denn sie widersetzen sich zu gern Grenzen, obwohl sie im Umgang mit ihnen pausenlos Grenzen einfordern. Ich darf noch einmal darauf verweisen, dass dieser Blog nicht zum Lesen bestimmt ist. GTFO ~